Die Montiggler Seen: Eppans verwunschene Seen

Im Angebot: Montiggler Seen – in Größe L und S
Wen es in den Montiggler Wald verschlägt, der kann sich entscheiden, zu welchem See er seine Schritte lenkt. Wie der Name schon vermuten lässt, sind die Montiggler Seen nämlich zu zweit: Der Große Montiggler See liegt in einer bewaldeten Senke des Mitterbergs, der Kleine Montiggler See, ebenfalls von Wald umgeben, etwas nordöstlich davon. Beide sind einen Besuch wert, auch deshalb, weil sie Unterschiedliches bieten.
Die Fläche des Großen Montiggler Sees ist etwas mehr als drei Mal so groß wie die seines kleinen Bruders und er empfängt seine Besucher mit mehr Luxus. Mit dem Auto kann man bis an sein Ufer fahren. Direkt an den großen See grenzt ein Freibad mit beheiztem Becken und der längsten Wasserrutsche Südtirols, im Restaurant des anliegenden Hotels gibt es warme Küche.
Am Kleinen Montiggler See geht es hingegen etwas idyllischer zu. Man erreicht ihn nur zu Fuß oder mit einem Shuttlebus, der regelmäßig vom Montiggler Parkplatz hierher pendelt. Die Jausenstation am See ist kleiner und statt eines ganzen Schwimmbades gibt es eine Liegewiese am Ufer. Das Highlight hier ist es, auf den See hinauszuschwimmen und in Ruhe das schimmernde Wasser und den umliegenden Wald zu beobachten. Hier erfährt man, dass „märchenhaft“ nicht unbedingt kitschig sein muss.
Aber auch wenn sich das Angebot der beiden Brüder unterscheidet, in einem sind sie sich sehr ähnlich: ihrer Wasserqualität. 2009 wurden sie zu den saubersten Badeseen Italiens gewählt.
Warum Schwimmen?
Das saubere Wasser der Seen ist zwar sehr verlockend, aber auch wenn man vorerst lieber auf dem Trockenen bleibt, ist das Montiggler Gebiet ein schönes Ausflugsziel. Zahlreiche Wander- und Radwege durchziehen den Montiggler Wald. Eine schöne Wanderung für Familien führt zum Beispiel in eineinhalb Stunden um die beiden Seen herum. Ein Eisbecher am Großen Montiggler See beflügelt die Schritte noch zusätzlich.
Radfahrer wiederum können ihre Tour auch schon in Tramin oder Kaltern beginnen und durch Obstgärten und Weinberge bis zum Montiggler Wald radeln. Neben einfachen Forstwegen gibt es hier auch einige für Mountainbiker interessante Pfade.
Montiggls wilder Mann
Eine Tour im Montiggler Wald und rund um die Seen hat auch den Vorteil, dass es einiges zu sehen gibt. Bei der Seeumrundung sticht zum Beispiel das „Seeschlössl“ ins Auge, ein vor etwa 130 Jahren erbauter, mittelalterlich anmutender Ansitz am Großen Montiggler See. In unmittelbarer Nähe liegt auch ein von Schilf geprägtes Biotop, das man über einen Steg erkunden kann.
Erkundenswert ist auch das Frühlingstal beim Örtchen Montiggl, wo bereits Ende Februar der Frühling mit Tausenden von Frühblühern Einzug hält.
Eine weitere beliebte Rad- und Wanderetappe ist der „Wilder Mann Bühel“. Von dieser Erhebung im Montiggler Wald hat man nicht nur eine schöne Aussicht über den Wald und das Überetsch. Fundstücke aus der Spätbronze- und der mittleren Eisenzeit sowie von verbrannten Knochenteilen lassen vermuten, dass es sich beim „Wilder Mann Bühel“ um einen vorgeschichtlichen Brandopferplatz handelt. Im 19. Jahrhundert ließ sich Peter Weth nach seiner Rückkehr von einer abenteuerlichen Zeit als Goldgräber in Amerika auf dem Bühel nieder und verbrachte hier den Rest seines Lebens als Einsiedler. Ein Stein trägt noch immer die Inschrift „P. W. geb. 1824“.