Geislerspitzen: Das Naturkino der Dolomiten

©IDM – Clemens Zahn
Sogar wer hochkonzentriert auf der Autobahn zwischen Vahrn und Klausen unterwegs ist, dem geraten sie unweigerlich ins linke Blickfeld: Die eleganten Felstürme der Geislergruppe sind mehr als nur ein beliebtes Fotomotiv.
Schlank, fast wie spitze Nadeln ragen diese einander sehr ähnlichen 19 Felsengeschwister der Geislergruppe in den Himmel. Die Geislerspitzen gehören zum Naturpark Puez-Geisler und bilden einen Kamm zwischen Villnöß und dem Grödnertal.Hauptgipfel ist der Sass Rigais mit 3.025 Metern im östlichen Teil des Gebirgszugs. Weitere Gipfel sind der Wasserkofel, die Odla di Valdussa, die Furchetta, der Sas de Mesdì, die Villnösser Odla, der Villnösser Turm, die Große und die Kleine Fermeda. Auf Ladinisch heißen die Spitzen übrigens „Odles“, Nadeln, wie passend!
Die Wände der Geisler waren es, die den Extrembergsteiger Reinhold Messner schon als Kind zu ersten Kletterexperimenten herausgefordert haben. Wen wundert es also, wenn die Geislerspitzen mittlerweile von unzähligen Kletterern auf einer Vielzahl von Routen bezwungen worden sind. Auf den Sass Rigais führen zudem zwei Klettersteige, die man sogar an einem Tag schaffen kann, indem man mit dem herausfordernden Ost-Aufstieg beginnt und über den Klettersteig im Süden wieder absteigt.
Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, kann unter zahlreichen Wanderungen im Gebiet rund um die Geislerspitzen wählen.
Rundwanderung unter den Geislerspitzen
Rund um die Geislerspitzen verläuft eine traumhafte Rundtour über mehrere Hütten und Almen. Die Aufstiege sind gemächlich, die Almflora üppig. Die Bergwanderung kann auch gut als Zweitagestour angelegt werden, da sich entlang der Route Einkehrmöglichkeiten befinden, in denen man auch übernachten kann.
Die Route führt von der Zanseralm über die Gampenalm zur Schlüterhütte, dann über Bronsoijoch, Kreuzjoch und Wasserscharte auf die Cislesalpe. Der Rückweg mündet über die Panascharte in den Adolf‑Munkel-Weg ein.
Adolf-Munkel-Weg
Als besonders schön gilt der Adolf-Munkel-Weg am Fuße der imposanten Nordwände der Geislerspitzen. Dieser Weg ist mit seinen etwa 400 Höhenmetern ausgesprochen familientauglich und landschaftlich abwechslungsreich, mehrere Almhütten laden zum Einkehren ein. Die Tour startet an der Waldschenke südöstlich von St. Magdalena in Villnöß. Vom Parkplatz folgt man der Beschilderung „Broglesalm“ zuerst auf einem breiten Forstweg ein Stück taleinwärts, dann dem Broglesbach entlang bis hinauf zum Beginn des Adolf-Munkel-Weges.
Dort führt der Weg nun teils eben, teils mäßig ansteigend im Bereich der Waldgrenze unter den Geislerspitzen Richtung Osten. Unterwegs kann man zur Gschnagenhardtalm, zur Geisleralm und zur Glatschalm absteigen oder bergauf zur Gampenalm weiterwandern.