Das Frühlingstal bei Montiggl: Vivaldis Muse

Das Frühlingstal: Die Wiege des Frühlings
Wenn andernorts noch das Grau-Braun des Winters dominiert, läuft der Frühling im Frühlingstal bereits zur Höchstform auf. Das geschützt liegende Tal öffnet sich nämlich den milden Luftströmen aus südlicher Richtung, die ein günstiges Mikroklima schaffen. Zudem sorgt der hindurchfließende Angelbach, der Abfluss des großen Montiggler Sees, für genügend Feuchtigkeit. Deshalb öffnen sich hier schon ab Februar die Knospen der verschiedensten Frühblüher und sorgen für eine frühlingshafte Farbenpracht: Den Tanz eröffnen die weißen Frühlingsknotenblumen, die gelben Primeln und die blauen Leberblümchen, bevor das Farbenspiel mit Windröschen, Veilchen und Scharbockskraut im März seinen Höhepunkt erreicht. Wer aber von Frühlingsgefühlen übermannt wird und ein wenig von dieser Pracht ins Haus holen möchte, der sei gewarnt: Das Frühlingstal ist ein geschütztes Biotop, das Pflücken der Blumen darum nicht erlaubt. Als Gegenleistung lässt sich die Natur hier auch sonst nicht lumpen. Zahlreiche verschiedene Laubbäume – Linden, Buchen, Schwarzerlen und viele andere mehr – säumen den Weg. Gelbe Zitronenfalter verlassen schon früh ihr Winterquartier und bei Regenwetter kriechen Feuersalamander aus ihren Verstecken. Auch Vogelkundler sollten genau hinhören: Meisen, Rotkehlchen, Zaunkönig und Kleiber musizieren in den Baumkronen, während der Kuckuck den Takt vorgibt.
Der Weg ins Paradies
Natürlich gibt es nicht nur einen Weg ins Blütenparadies Frühlingstal. Man kann sich dem Frühlingstal aus mehreren Richtungen und mit ganz verschiedenen Ausgangs- und Zielpunkten nähern. Einige Wandervorschläge lassen die Wanderung am Kalterer See beginnen. Dort kann man beispielsweise am Gasthof Geier am Westufer starten und erreicht auf dem Seerundweg in etwa zehn Minuten das gegenüberliegende Ufer. Indem man links auf die Ostuferstraße einbiegt, geht es dann nordwärts bis zum Wegweiser „Frühlingstal“. Dort verlassen wir die Straße und folgen einem Forstweg, der uns auch an Weingärten vorbeiführt. Nach den letzten Weingärten öffnet sich dann das Frühlingstal und man kann das Blütenmeer durchwandern. Wer länger unterwegs sein möchte, umrundet schließlich noch die Montiggler Seen oder startet ganz einfach gleich in Kaltern oder Tramin.
Noch mehr Genuss gefragt?
Die Blumenpracht und leichte Erreichbarkeit des Frühlingstales sind nicht die einzigen Gründe für seine Beliebtheit. Der Weg durch das Tal steigt nur sehr leicht an und ist deshalb ideal für Familien mit Kindern oder weniger trittsichere Spaziergänger. Dennoch ist festes Schuhwerk von Vorteil. Abenteuerlustige können die Strecke zwar auch in ihren besten Sonntags- oder Stöckelschuhen bewältigen, die etwas matschigeren Stellen allerdings hinterlassen am Feiertagsschuhwerk ganz eindeutig ihre Spuren.
Die beste Zeit für den Spaziergang ist Mitte März. Ein früher Aufbruch ist denjenigen anzuraten, die gerne ungestört unterwegs sind. Auch das Gezwitscher der Vögel ist vormittags besonders vielstimmig. Wer es sich zeitlich leisten kann, sollte seinen Ausflug ins Tal der Blumen auf einen Werktag legen. Dann fehlen auch die Sonntagsurlauber.